Cyaneau


2017
Cyanotypie auf Büttenpapier
(Serie, ca. 25 Blätter)
Masse: 65x76cm



In der Arbeitsreihe «Cyaneau» untersucht die Künstlerin renaturierte oder unversehrte Auenlandschaften und die Auswirkungen der Eingriffe in die Natur. Sie lässt sich dabei inspirieren von verschiedenen Strukturen, Überlagerungen und Oberflächen, welche typisch für den jeweiligen Ort sind, und fängt diese Augenblicke unter Verwendung der Cyanotypie ein, einem alten fotografischen Verfahren, bei dem mittels Sonnenstrahlen ein zuvor chemisch vorbehandeltes Papier belichtet wird.

Für die Cyanotypien hat Angelika Dreher mit dem 1842 von Sir John Herschel erfundenen Verfahren so lange experimentiert, bis es ihr möglich war, das zuvor im abgedunkelten Atelier mit Chemikalien beschichtete Papier in einer auf dem Rücken montierten Mappe in die jeweiligen, teilweise schwer erreichbaren Gebiete zu transportieren, und dort zu belichten.

Durch die chemikalische Beschichtung wird das Papier lichtempfindlich, und muss innert kürzester Zeit an der Sonne bearbeitet werden. Die Bögen wurden direkt vor Ort im fliessenden Gewässer entwickelt und dadurch fixiert.

Ein Teil der Cyanotypien wurde anschliessend mit einem selbst entwickelten Verfahren behandelt, welches das eigentliche Fotogramm invertiert und es im Sinne einer doppelten Umkehr wie eine stark überbelichtete Fotografie erscheinen lässt.

Bild unten: Ausstellungsansicht Museum Bickel, Walenstadt